„Mingle“ – ein neues Wort soll einen Beziehungsstatus definieren, dabei definiert es eher Zustand „unverbindlichen Beziehungen“ zu bevorzugen…

Also es gibt Singles, und es gibt Menschen die in festen Beziehungen leben – soweit sogut! Aber in den letzten Jahren hat sich vorallem in den Großstädten ein neues Phänomen breitgemacht – der „Mingle“ – also ein Beziehungsstatus so zwischen Partnerschaft und Single – ein bisschen unverbindlich aber mit einem Partner, also ohne permanent neue Bekanntschaften.

Gehen wir erstmal rational an den „Mingle“ heran:

Das Wort „Mingle“ wird aus englischen Wort „to mingle“, d.h. „vermischen“ – abgeleitet, was nichts anderes bedeutet, als Menschen die weder eine feste Beziehung als auch ein Singleleben bevorzugen, sondern beides vermischen.

Diese Menschen bevorzugen die Unverbindlichkeit im Miteinander – also unverbindliche Beziehungen, oftmals auch mehrere parallel, aber mit festen Partnern. Innerhalb des Mingle-Daseins geht es (nicht nur) um Sex, sondern oftmals wie in richtigen Beziehungen um alle (!) Facetten die innerhalb einer festen Beziehung auch vorherrschen – nur mit dem Unterschied:

Die Mingels bevorzugen keine feste Bindung

Rosinenpicker werden sie auch gerne genannt, weil sie sich das Beste aus einer Beziehung und aus dem Single-Leben rauspicken – also weggehen und flirten alleine, danach wenn sich kein One-Night-Stand ergibt zum Mingle-Partner, dort die Nacht verbringen und vielleicht noch den kommenden Tag um dann abends wieder alleine auf die Piste zu gehen…

‚Freundschaft Plus‘ oder ‚friends with benefits‘

Früher nannte man das, was ein Mingle beschreibt auch ‚Freundschaft Plus‚ oder ‚friends with benefits‚ – also der freundschaftliche, partnerschaftliche Umgang miteinander – und wenn es passiert und beide wollen, dann gibt es auch unverbindlichen Sex.

Für viele Langzeit-Singles kann das Mingle-Dasein auch der Übergang aus dem Single-Dasein in eine Partnerschaft darstellen – so eine Art „Eingewöhnungszeit“ oder „Beziehung light“ – andere widerum sehen so einen Mingle eher als unentschlossenen Menschen an, und bezweifeln dass der Mingle wirklich zu 100% in seinem Mingle-Dasein zufrieden ist.

Es hat etwas von Warteposition, von der permanenten Suche ob da draussen nicht doch noch was Besseres zu finden ist und verbringt die Zeit bis dahin lieber mit einem Teilzeit-Partner, bei dem es zwar nicht zu einer fixen Beziehung reicht – es schmeckt nach „Man mag sich, aber man liebt sich nicht“ oder „Bis der Richtige vor mir steht, verbringe ich die Zeit lieber mit dem Falschen, bevor ich allein bin“.

Sehnsucht nach Treue und Beständigkeit

Eigentlich ist der Mingle ein Produkt aus der immer schneller und unverbindlicheren Zeit, gepaart mit den unzähligen Möglichkeiten die es heute gibt. Diese Offenheit und Freiheit weckt in vielen Menschen eine Sehnsucht nach Geborgenheit, Treue und Beständigkeit, allerdings wollen viele gleichzeitig die gewonnene Freiheit nutzen.

Mingle-Dasein ein Lebensabschnitt?

Derzeit laufen noch Untersuchungen, aber erste Erkenntnisse sagen aus, dass ein Mingle-Dasein einen gewissen Lebensabschnitt umfassen. Oftmals haben Mingles ihre Lebensplanung noch gar nicht angefangen und konzentrieren sich eher auf Job, Aufstiegschancen und Karriere.

Hierbei wäre aufgrund der in vielen Konzernen geforderten Flexibilität eine feste Beziehung eher hinderlich. Manch ein Mingle ist dies auch „unfreiwillig“ geworden, weil er für einen Sprung auf der Karriereleiter seine intakte Beziehung auf eine harte Probe stellt, indem er die gemeinsame Wohnung mit seinem Partner gegen ein Jobangebot aus einer fernen Stadt eintauscht.

Erst wenn also ein Mensch „angekommen“ ist, und beginnt in seiner Lebensplanung dem Beruf eine untergeordnete Priorität zukommen zu lassen, verändert sich der Mingle und ist wirklich interessiert in einer fixen Beziehung zu leben und evtl. eine Familie gründen zu wollen.