Auch glückliche Singles bekommen dann und wann Zeitlang nach jemandem, mit dem sie ihr Leben teilen können. Das Problem ist nur: Wer Vollzeit arbeitet und Hobbies hat, die vorwiegend das eigene Geschlecht interessieren – oder eben das Geschlecht, für das er oder sie sich gerade nicht interessiert – wird sich schwer tun, in der Freizeit zufällig einen passenden Kandidaten kennenzulernen. Viele weichen deshalb aus auf Dating-Apps, die tägliche mehrere Chancen bieten, neue Leute zu treffen. Sie erhöhen damit die Wahrscheinlichkeit, dass unter all den Nieten doch einmal das große Los dabei ist. Dennoch eilt ihnen tendenziell kein guter Ruf voraus. Manche behaupten deshalb sogar schon, dass Online-Gaming das neue Online-Dating ist. Doch was ist da dran? Dieser Artikel forscht nach.

Gemeinsame Interessen vorprogrammiert

Dating-Apps wie Tinder sind erschreckend oberflächlich. Hier wird nur aufgrund eines Fotos ein- oder aussortiert. Viele Nutzer schreiben nicht einmal mehr etwas in ihre Bio oder geben allerhöchstens ihre Körpergröße an. Nach einem Match müssen die User dann schnell feststellen, dass sie wenig echte Gemeinsamkeiten haben. Lernen Singles jedoch jemanden beim Online Gaming kennen, kommen sie diesem Reinfall zuvor. Denn in diesem Fall gibt es zumindest ein gemeinsames Interesse an Online Games, und das sagt gegebenenfalls jede Menge über seine Spieler aus. So teilen möglicherweise beide eine Leidenschaft für Live Casino – das bedeutet gleichzeitig, dass sie beide risikofreudig sind und den Nervenkitzel des Glücksspiels lieben. Und sie sind sozial, denn Online Casino Spiele könne durchaus auch im Alleingang gezockt werden. Lernt sich ein Pärchen stattdessen im Online-Multiplayer World of Warcraft kennen, kann ein gewisses Interesse an Fantasy vorausgesetzt werden. Außerdem sind diese Spieler wahrscheinlich Teamplayer. Denn bei World of Warcraft kommt es nicht nur darauf an, Gegner auszustechen, sondern auch, sich mit Mitspielern zu vernetzen und gemeinsam Größeres zu erreichen als alleine. Auch beim Klassiker Quiz-Duell, der sogar von Politikern gerne gezockt wird, können mittlerweile Kontakte geknüpft werden. Die Zufallsfunktion bringt den Spieler mit einem Gegner aus einer beliebigen Region zusammen und lässt beide gegeneinander antreten. Dieses Spiel ist eine besonders interessante Partnerbörse für alle, die gerne recht haben und großen Wert auf Allgemeinbildung legen. Nebenbei bemerkt gibt es bestimmte Fragen, die es möglich machen, das Gespräch von bloßem Geplänkel in eine romantischere Richtung zu lenken.

Übergang muss dennoch geschafft werden

Damit bietet die Welt des Online Gaming deutliche Vorteile gegenüber klassischen Dating-Apps. Das Gute hieran ist auch, dass etwas entstehen kann, aber nichts muss – während die ersten Gespräche bei Dating-Apps ein fast schon zwanghaftes gegenseitiges Beschnuppern sind, bei denen jeder die Frage im Hinterkopf hat: „Will ich mit dieser Person mein restliches Leben verbringen?“ Springt also in dieser ungezwungenen Atmosphäre der Funke über, ist die erste Voraussetzung schon einmal gegeben. Doch wer sich online gefällt, muss nicht unbedingt offline funktionieren. Der Übergang von der virtuellen in die echte Welt muss also auch bei Online-Gaming-Liebschaften geschafft werden. Denn häufig bauen sich im Chat Hoffnungen auf, die sich in der echten Welt nicht erfüllen. Dennoch gibt es viele Beziehungen, die sowohl online als auch offline Bestand haben.

Damit die Gaming-Romanze eine echte Chance bekommen kann, sollten User ihre Erwartungen in Grenzen halten. Verstehen sie sich auch im echten Leben, ist das schön – klappt es offline nicht, haben sie zumindest einen würdigen Spielgegner gefunden.