Bindungsangst beschreibt die tief verwurzelte Angst vor Nähe und Verbindlichkeit in einer Partnerschaft. Menschen mit Bindungsangst haben oft Schwierigkeiten, eine feste Partnerschaft zu führen, obwohl sie sich eigentlich nach Liebe und Intimität sehnen. Doch was sind die Ursachen der Bindungsangst, und welche Wege gibt es, sie zu überwinden?
Ursachen der Bindungsangst
Die Ausprägung der Bindungsangst kann je nach Art und Intensität unterschiedlich sein. Auslöser von Bindungsangst sind häufig frühe Bindungserfahrungen, negative Beziehungserlebnisse oder tief sitzende Verlustängste. In vielen Fällen wurzelt die Angst vor Bindung oder Angst vor Ablehnung in der frühen Kindheit, wenn beispielsweise Bezugspersonen emotional nicht verfügbar waren oder eine unsichere Bindungserfahrung gemacht wurde.
Ein weiterer Faktor von bindungsängstlichen Mustern kann die Angst vor Trennung sein. Wer in früheren Beziehungen verletzende Erfahrungen gemacht hat, fällt es oft schwer, erneut eine Partnerschaft einzugehen. Bindungsangst tritt häufig in Kombination mit Verlustangst auf – die betroffenen Personen schwanken zwischen dem Wunsch nach Nähe und Distanz.
Symptome und Therapiemöglichkeiten
Typische Symptome der Bindungsangst sind das Vermeiden von emotionaler Nähe, der Wunsch nach Unabhängigkeit oder das schnelle Beenden einer Beziehung, sobald sie ernster wird. Bindungsphobiker*innen haben u.a. Schwierigkeiten, eine langfristige Partnerschaft zu führen. Auch ein ständiges Schwanken zwischen Nähe und Distanz kann auf eine Bindungsangst hindeuten.
Um die Bindungsangst zu überwinden, ist es wichtig, die eigenen Muster zu erkennen und zu verstehen. Ein bewährter Ansatz ist die Therapie bei Bindungsangst, die individuell oder in Form einer Paartherapie erfolgen kann. Auch das Lesen von Fachliteratur, wie beispielsweise von Stefanie Stahl, kann helfen, sich selbst besser zu verstehen und Wege aus der Bindungsangst zu finden.
Ein wichtiger Schritt ist es, bewusst eine Beziehung einzugehen und die eigenen Bindungsängste aktiv anzugehen. Menschen mit Bindungsangst sollten lernen, ihre Emotionen zu reflektieren und Vertrauen zuzulassen. Der bewusste Umgang mit Nähe und Distanz kann helfen, eine gesunde Partnerschaft aufzubauen.
Fazit: Bindungsangst verstehen und überwinden
Bedeutet Bindungsangst, dass eine feste Beziehung unmöglich ist? Nein! Es gibt Wege, mit dieser Angst umzugehen. Wer an Bindungsangst leidet, kann durch Selbstreflexion, Therapie und gezieltes Arbeiten an den eigenen Emotionen lernen, sich auf eine Beziehung einzulassen. Gerade Partnerinnen von Bindungsphobikerinnen sollten Geduld mitbringen und Unterstützung bieten, ohne den eigenen Selbstwert infrage zu stellen.
Ob durch Einzel- oder Paartherapie – wer seine Bindungsangst akut angehen möchte, findet viele Möglichkeiten, bindungsängstliche Verhaltensmuster zu durchbrechen. So kann man lernen, sich auf eine feste Beziehung einzulassen, ohne ständig Angst vor Verlust oder Verbindlichkeit zu haben. Wer Schritt für Schritt seine Bindungsangst überwindet, kann langfristig glückliche und erfüllende Beziehungen führen – vielleicht sogar beim nächsten Händchenhalten.
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