Der Junggesellenabschied (JGA) stammt ursprünglich aus Großbritannien. Dort wurde die ursprünglich eher ernste und feierliche Zusammenkunft des Bräutigams und enger Freunde mit dem Brautvater im Laufe der Zeit zu einer feucht-fröhlichen Party am „letzten Abend in Freiheit“.
Heutzutage hat sich ein regelrechter Kult um den Junggesellenabschied etabliert – und vielen „reicht“ die letzte Nacht in Freiheit schon lange nicht mehr aus um den Junggesellen gebührend in den Stand der Ehe zu hieven – vielmehr entstand hierzu eine eigene JGA-Industrie die den/die Heiratswilligen samt der gleichgeschlechtlichen Freunde unvergleichliche Events bereiten wollen.
Während in den 50er, 60er und 70er Jahren der Junggesellenabschied ausschließlich vom Bräutigam und dessen Freunden mit einem Abend gefeiert wurde, bei dem nochmal exzessiv dem Alkohol zugesprochen wurde, sind spätestens seit den 80er Jahren auch die Bräute im Mittelpunkt von Junggesellinnenabschieden.
Spätestens durch den Film „Hangover“ erhielt der Junggesellenabschied nochmal eine neue Dimension – denn oftmals wird nun nicht mehr nur an einem Abend in der heimatlichen Stadt gefeiert, oder bei einem Ausflug mit den Fahrrädern und dem Bollerwagen, sondern vielmehr ein komplettes JGA-Wochenende in einer fremden Stadt wie Berlin geplant.
An diesen JGA-Wochenenden soll dann nochmal alles erlaubt sein, was später in der Ehe verboten ist… Genau dieser unausgesprochene Freibrief ist für viele Brautleute aber auch ein Grund keinen Junggesellenabschied zu machen, denn schon viel zu oft passierte auf diesen feucht-fröhlichen Abschiedfesten Dinge, die dann – noch bevor die eigentliche Ehe geschlossen wurden – schon wieder zur Auflösung führten…
Oftmals wird der Trauzeuge bzw. die Trauzeugin zum Veranstalter und Planer eines Junggesellenabschied bzw. Junggesellinnenabschied und das Repertoire an Aktivitäten während eines Junggesellenabschied ist denkbar groß und reicht nun mal von harmlosen Spielchen welche oftmals auch von Bundeswehr-Ausscheidern gespielt werden bis zum Besuch von zwielichtigen Table-Dance-Etablissements und mehr… – somit empfiehlt es sich, das komplette Programm eines Junggesellenabschied ehrlich und offen jeweils mit dem zukünftigen Ehepartner durchzusprechen damit es nicht zu Irritationen kommt – denn nur was auch der zukünftigen Braut (mit zähneknirschen) gefällt, hat auch die Dimension als Junggesellenabschied eine würdige „letzte Zeit in Freiheit“ zu sein – ansonsten wird aus dem Junggesellenabschied als Ritual zwischen Single- und Eheleben schnell eine Feier welche Konflikpotential bietet – oftmals noch weit in die zukünftige Ehe hinein.
Desweiteren sollten auch die verschiedenen Stationen und Lokale eines Junggesellenabschied vorher auch angefragt werden, ob hier ein Junggesellenabschied auch wirklich „erlaubt“ ist – in München z.B. gibt es mehrere Lokale wie beispielsweise der Agustinerkeller Biergarten, der mittlerweile Junggesellenabschiede ausdrücklich verboten haben… Wer die Planung nicht selbst übernehmen will, oder der Junggesellenabschied in einer fremden Stadt wie Amsterdam, Prag, Wien oder München stattfinden will, sollte die Planung immer JGA-Profis überlassen die über mehrere Jahre bereits Erfahrungen in der Durchführung gesammelt haben und somit mit verschiedenen Arragements einen wirklich unvergesslichen Junggesellenabschied durchführen können.
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