Unzufriedenheit mit dem eigenen Liebesleben, ein untreuer Partner oder der Wunsch nach einer einschneidenden Veränderung – es gibt dutzende Gründe aufgrund derer sich Paare trennen. Inkompatibilität mit dem eigenen sozialen Umfeld, das aus Familie und Freundeskreis besteht, kann ein weiterer, äußerst belastender Faktor sein. Häufig ist auch ein Ungleichgewicht zwischen Streben nach Freiheit und Festhalten des Partners ein Auslöser, der Menschen zu diesem, häufig mit Trauergefühlen verbundenen Schritt bringt. Ein weiterer belastender Faktor für eine Beziehung kann sein, wenn das Paar über unterschiedliche Lebensweisen verfügt. So können Angewohnheiten wie regelmäßiges Rauchen schnell zum immer wiederkehrenden Streitthema zwischen beiden Partnern werden. Auch wenn eine Trennung häufig kurzfristig mit einem Freiheitsgefühl einhergeht und nicht selten die eigene Lebensqualität nachhaltig verbessert, können auch negative Gefühle die Folge sein, die im Volksmund als Liebeskummer bekannt sind. Emotionen wie Trauer, Vermissen und Hinterfragen des eigenen Handelns treten vor allem dann auf, wenn das eigene Bauchgefühl nicht voll und ganz für die Trennung gesprochen hat. Deshalb ist es wichtig, nicht vorschnell die Beziehung aufzugeben, sondern auch an den eigenen Angewohnheiten zu arbeiten.

Komplexes Streitthema:

Ungeachtet unterschiedlichster Gründe entwickelt sich der Griff zur Zigarette für etliche Personen vom Genussmittel zum unverzichtbaren Ritual. Nikotinsucht ist dabei nicht nur mit gesundheitlichen Gefahren verbunden, sondern belastet unter Umständen auch soziale Kontakte zu Nichtrauchern. Gerade das enge Zusammenleben in einer Partnerschaft kann dadurch im schlimmsten Fall heftig erschüttert werden.
Dabei empfinden Nichtraucher bei weitem nicht nur den Geruch, wenn der Partner eine Zigarette oder Wasserpfeife raucht, als unangenehm. Die Rückstände in Polstermöbeln, Tapeten und sonstigen Textilien werden als „kalter Rauch“ bezeichnet und häufig in besonderem Maße abgelehnt. Auch der Geruch der Finger des rauchenden Partners stört viele Nichtraucher.
Doch die negativ konnotierte, olfaktorische Wahrnehmung des Rauches ist bei weitem nicht der einzige Faktor, der dazu führt, dass Rauchen oft als Beziehungskiller bezeichnet wird. Mit übermäßigem Konsum von Zigaretten und ähnlichen Tabakprodukten verändert sich auch der eigene Körper. Gelbliche Verfärbungen der Zähne oder eine Veränderung der Stimme können zur Lasten der Attraktivität einer rauchenden Person gehen. Mindestens ebenso bedeutend sind gesundheitliche Risiken. Nichtrauchende machen sich entsprechend häufig um die Gesundheit ihrer qualmenden Partner Sorgen. Häufig können sie nicht nachvollziehen, wieso sich die geliebte Person derartigen, unter Umständen lebensbedrohlichen Gefahren aussetzt.
Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Faktor, ist die soziale Komponente des Rauchens. So fühlen sich Nichtraucher von sozialen Phänomenen wie der Raucherpause, der berüchtigten „Zigarette danach“ oder dem gemeinsamen Rauchen vor der Kneipentür oder in Shisha-Bars häufig ausgeschlossen. Dadurch ist nicht ausgeschlossen, dass sich der abstinente Partner von seinem Gegenüber im Stich gelassen fühlt.

Kein Konflikt ist unlösbar:

Versuche des Partners, die eigenen Konsumgewohnheiten einzuschränken, werden von Rauchern nicht immer positiv aufgenommen. Obwohl die positive Absicht nicht in Frage gestellt wird, tritt unter Umständen ein subtiles Gefühl der Beschneidung der eigenen Entscheidungsfreiheit auf. Besonders, wenn schon vor Beginn der Beziehung geraucht wurde, kann so schnell der Eindruck entstehen, dass der nichtrauchende Partner einen verändern wolle.
Auch wenn etliche Beziehungen am klassischen Streitthema Rauchen scheitern, kann ein starkes Paar sich gemeinsam dem Problem stellen und zusammen eine Lösung erarbeiten. Ob diese sich in Art eines vollständigen Verzichtes, völliger Akzeptanz oder eines Kompromisses gestaltet, obliegt alleine der Entscheidung beider Partner. Immanent wichtig ist allerdings vor allem, dass das Paar die eigenen Bedürfnisse und Wünsche klar und respektvoll kommuniziert.