Die Sehnsucht nach Stabilität in der Partnerschaft mag wohl den meisten Menschen innewohnen. Doch gibt es Generationen, bei denen diese Sehnsucht durch zahlreiche Faktoren ins Schwanken gerät. Diejenigen, die zwischen den Jahren 1980 und 1999 geboren wurden, werden als Generation Y oder auch Millennials bezeichnet. Ihr Geist ist randvoll gefüllt mit Karriereplan, Selbstoptimierung und Leistungslust.
Schließlich hat man viele Jahre in eine hervorragende Bildung investiert. Da ist es nur natürlich, dass der darauf folgende Selbstverwirklichungsdrang von enormer Bedeutung ist. Dieser scheint der Hauptfaktor für die Beziehungsunfähigkeit zu sein.

Unabhängigkeit wird großgeschrieben

Generation Y wird nachgesagt, dass sie sich schlecht an jemanden binden können. Ypsiloner möchten sich nicht wirklich festlegen, da ihr ihre Unabhängigkeit über alles geht. Sie erfahren zwar das Glück von Partnerschaft, sind aber jederzeit bereit, diese bei geringfügigen Problemen aufzukündigen. Selbst möglicher Nachwuchs stellt für dieses Vorgehen kein Hindernis dar.

Plötzlich wieder Single – nicht weiter tragisch

Wieder zu Singles avanciert lassen sich die Bindungsscheuen offen, was noch so alles Gutes auf sie wartet. Plötzlich genießen sie wieder ihre Freiheit und die Kompromisslosigkeit, die mit der Partnerlosigkeit einhergeht. Auf Grund der Bindungsangst, ist ein geeignetes Beziehungsmodell für die Millennials zu finden, nicht leicht Deshalb wir die Generation der Ypsiloner oft als beziehungsunfähig bezeichnet.

Verabredung und Wertschätzung – aber auf keinen Fall auf etwas festlegen

Unter den Singles werden Verabredungen verbindlich, unverbindlich getroffen. Wenn es jedoch noch einmal funkt, wird es schnell wieder unverbindlich. Solange der Rausch der Verliebtheit anhält, scheint alles kein Problem darzustellen. Geht es jedoch an die Hausaufgaben, die Liebe selbst pflegen zu müssen, indem man sich tatsächlich festlegt, zu einer festen Bindung entschließt und dem Partner damit Wertschätzung entgegenbringt, lassen die Fähigkeiten der Generation Y zu wünschen übrig. Beziehung birgt eben Arbeit in sich.

Der Wunsch nach Bindung

Der Wunsch nach fester Bindung ist durchaus vorhanden. Oder besser gesagt, nach Verschmelzung jener mit der Unabhängigkeit, der Selbstverwirklichung und dem Freiheitsdrang. Generation Y möchte Sicherheit und Wertschätzung im Beruf und in der Liebe erfahren. Alles in Einklang bringen zu wollen, ist ein über die Maßen hoher Anspruch.
Generation Y tut alles, um anerkannt zu werden. Es wimmelt im Netz nur so von Seminarangeboten mit Überschriften wie: „Die Kunst, dein Ding zu machen!“ Oder: „Erfolg beginnt im Kopf: Mental, stark, selbst motiviert und leistungsfähig!“
Klingt alles nach dem, was es ist. Absolute Selbstoptimierung. Das Selbst soll für den ultimativen Erfolg generiert werden.
Aber eine Beziehung lässt sich nicht generieren. Per Intellekt lassen sich die Flügelschläge in Beziehungen nicht erfassen. Sie kann man nur als das hinnehmen, was sie sind. Ein ewiges Auf und Ab. So ist und bleibt das Leben zu zweit. Da gilt es, sich dem anderen zuliebe auch einmal zurückzunehmen. Beziehungen sind verbindlich, sie engen sozusagen ein. Das liegt in der Natur der Sache.