Zwar sind wir Menschen schon eine sehr lange Zeit auf der Erde, doch hat sich unser Leben innerhalb der letzten 50 Jahre rasant gewandelt. Das Internet spielt dabei eine große Rolle und dies wirkt sich auch auf zwischenmenschliche Beziehungen aus. Gerade wenn es darum geht mit dem anderen Geschlecht in Kontakt zu treten, haben sich die gesellschaftlichen Methoden und Techniken stark verändert.
Während vor einiger Zeit Dekolletee noch als sehr freizügig galt und einer Frau das Interesse vieler Männer sicherte, erntet man damit heute kaum mehr Beachtung.
Durch das Internet haben wir ständigen Zugriff auf nackte Frauen und Männer und sind auf Grund dessen stark abgestumpft. Wir empfinden nackte Haut als vollkommen normal und lassen uns von ihr nicht mehr aus der Reserve locken.
Vor gar nicht allzu vielen Jahren war es noch Gang und Gebe, dass Söhne und Töchter von den Eltern früh verheiratet wurden, sodass man nicht auf die Suche nach einem Partner gehen musste. Falls dies der Fall war, handelte es sich meist um ausschließlich sexuell geprägte Beziehungen, welche sich parallel zur Ehe abspielten.
Da man sich den Partner seiner Träume nicht aussuchen konnte und meist wenig sexuelle Erfahrungen sammeln konnte, waren Affären weit verbreitet.
Da dies jedoch stets im Stillen geschehen musste, war es schwierig zu flirten. Man stand stets unter den kritischen Blicken der Gesellschaft und musste Geheimhaltung gegenüber seines Ehepartners pflegen.
So wurde eine Vielzahl verschiedener Codes und Zeichen entwickelt, die anderen Suchenden mitteilte, dass man an einer Affäre interessiert ist, das Flirten war geboren und gesellschaftsfähig.
Heute sollte es prinzipiell wesentlich einfacher sein, einen Flirt zu beginnen. Die Gesellschaft hat sich stark gewandelt und es ist vollkommen anerkannt, sich auf die Suche nach einem potenziellen Partner zu begeben.
Viele von uns tun sich dennoch sehr schwer, auf Menschen des anderen Geschlechts zuzugehen. Während viele Frauen immer noch an den subtilen Zeichen festhalten, um nicht direkt abgestempelt zu werden, haben Männer große Angst davor Ablehnung zu erfahren – und spüren oder interpretieren teilweise auch eindeutige Flirtsignale anders oder gar nicht.
Ja, es stimmt schon “früher” war wirklich manches einfacher… – Leider oder zum Glück – entscheidet selbst!
Im Grunde sollte man einfach so sein, wie man ist, sich nicht verstellen. An Orte gehen, wo man Gleichgesinnte findet. Dann klappt es mit der Partnersuche wie von selbst….
Ich denke, der Durchschnittsdeutsche sitzt zuviel vor dem Bildschirm. Die Folge: wir verlieren ein Stück Fähigkeit zur Kommunikation. Virtuelles Firten ist ganz was anderes als in der freien Wildbahn. Wenn ich in einem Frage-Antwort-Portal das Geschreibsel von jungen Leuten lese: ich weiss nicht, was ich bei Facebook schreiben soll. Kein Wunder, wenn du nur vor der Glotze sitzt. Auf der anderen Seite ist das Online-Dating natürlich speziell für zurückhaltende Naturen eine gute Möglichkeit, überhaupt Kontakte zu knüpfen. Hier ist die Hemmschwelle viel geringer. Als wenn ich eine Puppe in der Disco anspreche. In einigen Jahrzehnten wird unsere Nachwelt – sofern sie noch dazu in der Lage ist – ein Urteil fällen über Fluch und Segen des Internet. Wir sind mitten drin und zu befangen