Ein Singlehaushalt hat durchaus seine Vorteile: Das Bad ist durchgehend frei, es gibt keine schnarchenden Mitbewohner und niemanden stört es, wenn das Abendessen vorm Fernsehen bei der Lieblingsserie genossen wird. Diese positiven Seiten des Alleinlebens erkennen immer mehr Menschen. In der Single-Hochburg München leben bereits über 50 % der Personen in einer Singlewohnung, überwiegend wohnen sie in Appartments. Der Hintergrund ist häufig ein Umzug aus beruflichen Gründen in eine neue Stadt.

Doch trotz aller Vorzüge kann es vorkommen, dass sich Einsamkeit breit macht. Dann werden die Abende lang und Schwermut beherrscht die Stimmung. Wenn dies zum Dauerzustand wird, besteht die Gefahr, depressiv zu werden. Dabei ist es ganz einfach, der Einsamkeit die Stirn zu bieten, und es gibt genügend Tipps gegen die Einsamkeit – doch eigentlich ist es ganz einfach:

Der erste Schritt ist, die Singlewohnung zu verlassen, Begegnungen zu ermöglichen und aktiv zu werden.

Neue Freundschaften aufbauen

Je älter man wird, desto schwieriger ist es: Als Single neue Kontakt knüpfen. Dennoch ist es nicht überraschend, dass dies der beste Weg ist, um die Abende nicht allein zu verbringen. Da es vielen Menschen schwer fällt, auf andere zuzugehen, bietet sich für eine erste Kontaktaufnahme der virtuelle Weg an. Bei Facebook gibt es z. B. Gruppen, in denen Zugezogene der jeweiligen Stadt zusammen kommen und sich zu „realen“ Treffen verabreden. In München gibt es sogar mehrere solcher Online-Gruppen.

Wer gern aktiv ist, kann Sportvereinen beitreten, um neue Menschen kennen zu lernen. Gemeinsame Hobbies verbinden, und die Vereine jeglicher Branche freuen sich über Neuzugänge.

Ein netter Plausch auf dem Hausflur mit dem Bewohner des Appartments nebenan hat schon so manche Freundschaft beginnen lassen. Die Nachbarn sind vielleicht auch gerade neu eingezogen und auf der Suche nach Bekanntschaften. Ein guter Einstieg für einen Small Talk ist zum Beispiel der Reinigungsplan des gemeinsam genutzten Treppenhauses.

Insbesondere, wenn aufgrund eines neuen Jobs der Wohnort gewechselt wurde, ist auch die Arbeit als möglicher Anknüpfungspunkt für neue Kontakte nicht zu unterschätzen. Ob die nette Dame im Empfang oder der Kollege am anderen Schreibtisch im Gemeinschaftsbüro: Ein Gesprächsthema lässt sich durch die gemeinsame Arbeit schnell finden.

Etwas für sich oder für andere tun

Bevor beim nächsten einsamen Abend die Decke auf den Kopf zu fallen droht, sollte eine Idee parat liegen, welche Optionen sich als Zeitvertrieb anbieten. Eine DVD-Liste mit spannenden Filmen, ein angenehmes, entspannendes Bad oder eine Runde joggen sind gute Notfallpläne für den einsamen Single. Etwas für sich selbst zu tun und sich auf sich zu konzentrieren, wird die trübe Stimmung beseitigen. Aber auch mit einem Fernstudium oder einem VHS-Kurs können Singles die freie Zeit nutzen und sich weiterbilden. Der Kurs bei der örtlichen VHS hat den Vorteil, dass dort andere Mitstudierende teilnehmen, mit denen man Bekanntschaften schließen kann.

Sollte dies alles nicht in Frage kommen, bieten sich ehrenamtliche Tätigkeiten an, um etwas Gutes zu tun. Sowohl im Altersheim, im Tierheim oder in der Suppenküche der Tafel werden händeringend Freiwillige gesucht. In der Freizeit anderen zu helfen, ist sinnvoll und sinngebend zugleich. Wer mit dem Gedanken spielt, ein Haustier in seinem Singlehaushalt wohnen zu lassen, kann im Tierheim schon einmal probeweise Gassi gehen.