Hochzeiten zählen immer noch zu den Höhepunkten einer glücklichen Beziehung. Ein Brauch, der im Grunde nicht mehr zeitgemäß ist, seinen religiösen Hintergedanken verloren hat und zu einer wahnsinnigen Show aufgebläht wird. Trotzdem sind Hochzeiten immer noch schön, also im Grunde wie Weihnachten. Aber als Single auf eine Hochzeit zu gehen, fühlt sich immer seltsam an, erst recht, wenn man frisch getrennt ist. Allein die Einladung grenzt an Sadismus, das Hingehen an Masochismus. Wer noch voll in der Trennungsverarbeitung steckt, sollte sich das nicht antun, sondern lieber mit Stil und Knigge taktvoll NEIN sagen.

Aber es gibt da auch noch die Hochzeiten, um die man um keinen Preis herumkommt. Die Hochzeit der Schwester oder des besten Freundes, die kann man auf keinen Fall hängen lassen. Wahrscheinlich bittet das Brautpaar einen sogar darum, bei den Vorbereitungen zu helfen und die ein oder andere eine Aufgabe zu übernehmen. So müssen sicher Hochzeitseinladungen gedruckt werden, völlig individuell gestaltet, mit Liebesbotschaften und außergewöhnlichen Fotos des Brautpaares. Zum Glück ist das dank Plattformen wie familiensache.com alles recht unkompliziert, macht vielleicht sogar Spaß und lenkt für eine Weile ab.

Die richtige Einstellung

Für die eigentliche Feier hilft die richtige Einstellung: Singles müssen ihre emotional labile Verfassung überspielen sich mit selbstgeschnitztem Grinsen durch den Abend manövrieren. Aufrichtige Freude für Braut und Bräutigam ist angebracht, aber frenetische Liebeshuldigungen kann man getrost den anderen Hochzeitsgästen überlassen. Es wird auf der Party genug Pärchen geben, die gemeinsam mit dem Hochzeitspaar ihren Liebesrausch feiern, das wird von unglücklichen Singles nicht erwartet. Es sollte klar sein: Die Hochzeit muss nicht der schönste Tag im eigenen Leben werden, sondern in dem des Brautpaares. Also nicht zu sehr unter Druck setzen, aber für die paar Stunden auch nicht der Miesepeter sein.

Hilfreich ist auch, sich nicht nur auf den Beziehungsstatus zu reduzieren. Nur so wird man als Single den Abend allein unter Paaren, die mit dem Brautpaar in Sachen Liebe wetteifern, überstehen können. Ein Tipp: sich die positiven Seiten des Singlelebens vor Augen halten. Wem keine spontan einfallen, schaut auf unserem Blog nach. Die Pärchen auf der Hochzeit sind auch nicht 24/7 zusammen glücklich, ein bisschen Lästern über ihre eingebüßten Freiheiten ist also erlaubt. Wer glaubt, das nicht alleine packen zu können, nimmt einen Freund mit. Aber wirklich NUR einen Freund. Keine potenzielle Flamme, keinen stillen Verehrer, das kann auf Hochzeiten zu größeren Problemen führen.

Verabschieden sollte man sich auch von dem Irrglauben, Hochzeiten wären ein guter Ort, um andere frustrierte Singles aufzureißen. Das funktioniert nur in amerikanischen Komödien. Als Single ist man auf der Party sicher nicht der einzige, aber es gibt weitaus bessere Anlässe zum Kennenlernen und Flirten. Konzentrieren sollte man sich lieber voll aufs Hier und Jetzt. Das bedeutet, das gute Essen, die Musik und die Party zu genießen. Am Ende ist eine Hochzeit dann gar nicht so verkehrt, oder?

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