Sinnsuche steht für die Generation Y im Zentrum ihres Tuns. Während vorhergehende Generationen vor allem auf Status und Prestige setzten, sucht sie sich Freiräume und möchte sich selbst verwirklichen. Doch was bedeutet das in puncto Partnerschaft. Sind althergebrachte Codes wie der Strauß mit roten Rosen nun hinfällig?

Wir gehen der Frage auf den Grund, indem wir das Beziehungsverhalten der Ypsiloner genauer betrachten. Vieles sagt man ihnen nach: Die Generation Y sei freiheitsliebend und wolle sich nicht festlegen. Sie wünsche sich flexible Arbeitszeiten statt fester Strukturen. Und sie sei – zu allem Überfluss – auch bindungsscheu. Familie, Partnerschaft und Freunde spielen allerdings nach wie vor eine große Rolle im Leben der zwischen 1980 und 1999 Geborenen.

Attractive woman sitting on stairs in garden and using smart phone.

Online flirten

Im Gegensatz zu ihrer Elterngeneration, den Babyboomers, finden sich die Ypsiloner heute in einer unsicheren Umwelt wieder. Unsicher insofern, als dass sie allein auf dem Arbeitsmarkt flexibel sein müssen, um dort voranzukommen. Vertreter dieser Generation sind oft hervorragend ausgebildet und extrem technikaffin. Entsprechend hat sich auch ihr Flirtverhalten gewandelt.

Dating findet häufig zunächst online statt. Zahlreiche Portale, ob mit Lokalkolorit oder spezialisiert auf bestimmte Vorlieben, laden zum hemmungslosen Flirten ein. Der Markt ist schier unersättlich und das hat eine entscheidende Auswirkung: Je mehr Auswahl vorhanden ist, desto schwerer fällt es sich zu entscheiden. Jede Wahl birgt die Gefahr, an anderer Stelle Entscheidendes zu verpassen.

Einmal wischen und weg

Exemplarisch scheint eine Dating-App wie Tinder dieses Verhalten zu repräsentieren: Gefällt ein Profil nicht auf den ersten Blick und bringt alle erwünschten Vorteile mit, so wischt man sie mit einer Daumenbewegung einfach weg. Likes statt Blumen, so scheint die Devise. Dies spiegelt sich auch in sozialen Netzwerken wider. Bis ins kleinste Detail werden hier persönliche Erlebnisse und Erinnerungen geteilt.

Allerdings steht dieses Verhalten auch im krassen Gegensatz zu den Werten, für die sich die Generation Y immer wieder stark macht: Gleichberechtigt soll das Zusammenleben gestaltet, Familie und Karriere in jedem Fall vereinbar sein. Sind die Unwägbarkeiten zu groß, verzichtet der Ypsiloner lieber auf eine eigene Familie. Auf der anderen Seite herrscht auch große Bereitschaft, sich Fremden gegenüber zu öffnen.

Couple embracing outdoors with flowers

Romantik in der Offline-Welt

Neben dem doch sehr pragmatischen Vorgehen in Netzwerken und Portalen ist Romantik der Generation Y jedoch nicht abhandengekommen. Wenn es ernst wird, trifft man sich schließlich nicht online, sondern im „real life“. Was eben noch per Touch oder Mouseclick funktionierte, wird nun in die Wirklichkeit geholt. Blumen sind also keineswegs so out, wie es vielleicht den Anschein hat.

Im Gegenteil: In einer Welt, in der das Digitale dominiert, sind sie ein Ausdruck echter Wertschätzung und Liebe. Geändert hat sich allerdings der Zugang zu Geschenken. Wer sich online zu Hause fühlt, ist es auch gewohnt, Gegenstände des alltäglichen Lebens im Internet zu bestellen. So kann das Blumen verschicken mit Bloomydays.de für die Ypsiloner durchaus eine sinnvolle Alternative darstellen, statt selbst den Blumenladen aufzusuchen.

Fazit

Dating im Internet erlebt in der Generation Y einen nie dagewesenen Boom. Was auf den ersten Blick oberflächlich scheint, ist letztlich nur ein verändertes Kommunikationsverhalten. Das Bedürfnis nach Beziehungen teilen die Ypsiloner mit vorhergehenden Generationen. Dem (zukünftigen) Partner Blumen zu schenken, ist heute keineswegs out, als romantisches Zeichen haben sie nach wie vor einen hohen Stellenwert.

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