Manche Lebensmittel wird nachgesagt, sie hätten nicht nur sehr anregende, sondern sogar aphrodisierende Wirkung. Doch kann man sich darauf verlassen, kann sich Nahrung wirklich konkret auf die Libido auswirken und zu einem blühenden Sexleben beitragen oder sind das nur Gerüchte?

Vorweg: Es gibt tatsächlich Lebensmittel, die man als natürliche sexuelle „Dopingmittel“ bezeichnen könnten.

Denn unsere Hormone, die das menschliche Lustzentrum ausmachen, reagieren ganz unmittelbar im Rahmen ihres Produktionsprozesses auf die Ernährung. So weisen ganz unterschiedliche Arten von Nahrungsmittel eine stimulierende Wirkung auf, wie Avocados, Olivenöl und Nüsse, die viele gesunde Fette und Eiweiße besitzen und die nötigen Nährstoffe für die Bildung der Sexualhormone Testosteron und Östrogen liefern. Nüsse und Avocados in den verschiedensten Varianten sowie pur genossen eignen sich gut als sommerlicher Snack, der nicht allzu sehr beschwert. Denn wer möchte schon mit vollem Magen sexuell aktiv werden? Auch eine leichte Mahlzeit mit Olivenöl eignet sich hervorragend sowohl zur gesunden Ernährung als auch zur verstärkten Stimulation der Libido. Bei den geschmacklich sehr intensiven Nelkengewürz und dem beliebten Knoblauch und Ingwer konnte eine aphrodisierende Wirkung bislang ausschließlich bei Tierversuchen nachgewiesen werden.

Das in der traditionellen chinesischen Medizin sehr verbreitete Wurzelkraut Ginseng ist als natürliches Potenzmedizin seit Jahrhunderten bekannt. Die leicht potenzsteigernde Wirkung der Wurzel Ginseng konnte in Studien tatsächlich auch fundiert nachgewiesen werden.

Die Einnahme von Ginseng gilt aber als nicht ganz unbedenklich, besonders Diabetiker dürfen nicht darauf zurückgreifen, hier ist Ginseng sogar gefährlich, weil die Wurzel den Blutzuckerspiegel beträchtlich senken könnte. Neben Ginseng gilt auch das „geile Ziegenkraut“ als eine mögliche Quelle zur Potenzsteigerung, allerdings sind diese neueren Erkenntnisse noch nicht hundertprozentig nachgewiesen.

In kürzlich durchgeführten Studien wurde nachgewiesen, dass die im Sommer sehr beliebte Wassermelone ebenfalls Viagra-ähnliche Effekte besitzen kann. Auch wenn dazu so große Mengen an Wassermelone verzehrt werden müssen, dass man ununterbrochen auf Toilette müsste, konnte eine besondere Wirkung dieser Melonensorte belegt werden. Denn Wassermelone weitet durch die unterstützende Bildung der Aminosäure Arginin die Blutgefäße, wie texanische Wissenschaftler herausgefunden haben.

Trotz aller euphorischen Ergebnisse und sensationellen Studien müssen für eine fundierte Aussage zu Lebensmitteln und deren sexuell anregende Wirkung weitere Forschungen betrieben werden. In weiterführenden Studien muss genauer untersucht und herausgefunden werden, wie genau die einzelnen Lebensmittel wirken und wie sie detailliert im Körper funktionieren. Entscheidend bei Potenzproblemen ist und bleibt demnach das eingehende, vertrauensvolle persönliche Gespräch mit einem Mediziner vom Fach.

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