München hat 1,5 Millionen Einwohner, das Durchschnittsalter liegt bei 41 Jahren. Knapp 30 Prozent der Münchner leben allein als Singles. München ist deutsche Single-Hauptstadt – ist das jetzt gut oder schlecht für dort lebende Singles?
Leben ohne Bindung
„Die geben Tausende für ihre Frauenzeitschrifts-Traumhochzeit aus“, sagte mir mal eine Klientin und Hochzeitsfotografin. „Und ich weiß genau, dass ein Drittel von denen nach drei Jahren wieder auseinandergehen!“ So mache ihr der Job keinen Spaß mehr. „Die Leute halten nichts mehr aus, die rennen beim kleinsten Problem einfach gleich weg!“
Singles als Scheidungsopfer
„Sagen Sie Ihrer Frau einfach“, riet ich einem Klienten, „mal darüber nachzudenken, wie ungut ihre Karten sein werden nach der Scheidung!“ Ausgerechnet in München will die vierzigjährige Managerin mit zwei Kindern alleine leben! Momentan gefällt sie sich darin, ihren Mann zu beschimpfen, weil er nicht schnell genug wieder einen Job findet, nachdem er aus dem vorigen wegen Mobbings ausgestiegen war und jetzt den richtigen Weg sucht. Er kämpfe nicht genug, sei ein Versager, sagt sie. Das Leben mit ihm stresse sie, da wäre man doch lieber wieder frei für neue Abenteuer …
Sind Frauen bessere Menschen?
Mir scheint, die Erkenntnisse und Programme der Frauenbewegung nach 1945 haben das Konzept von Liebe und Zusammenhalt ausgehebelt. Damals wähnten sich die Frauen stärker, weil sie rein zahlenmäßig überlegen waren, nachdem der Krieg den Männeranteil brutal verkleinert hatte. Beim Steineklopfen in den Trümmern entdeckten die Frauen ihre männlichen Qualitäten. Auch wenn frau es nicht laut zugab: Verachtung gegen den Mann breitete sich unter der Decke aus. Denn hatte nicht Mann Schuld daran, dass Deutschland den Krieg verloren hatte? Deswegen wahrscheinlich versuchen seither die Frauen in Deutschland die besseren Kämpfer zu sein.
Frauen sind viele – Singles
Mein Klient, der verachtete Mann, er wird jedenfalls als Neo-Single rein von der Statistik her erheblich bessere Chancen haben auf dem Markt der Liebe. Seiner Frau fehlt die Einsicht in den Ernst ihrer Lage: Genau in ihrer Altersgruppe der 40-49-Jährigen gibt es wieder mehr Frauen als Männer. Das Verhältnis ist 49 zu 51 Prozent. Wenn man noch hinzunimmt, dass die Zahl der bekennenden Homosexuellen stark gewachsen ist, zeigt sich, wie schlecht ihre Karten sind. Und das wird noch schlimmer, wenn sie älter wird, weil die vorhandenen männlichen Altersgenossen erfahrungsgemäß schneller altern und früher wegsterben, als Frauen, was dafür spricht, dass sich Frauen jüngere Männer suchen oder halt gleich den eigenen Opa in Pflege nehmen sollten.
Junge Frauen, alte Männer
Konvention sorgt zusätzlich für eine Verschiebung des – nennen wirs mal – gottgewollten Paarungsverhaltens und für die Zunahme der Zahl unfreiwilliger Singles unter den Frauen: Junge Frauen akzeptieren als Liebespartner alte Männer. Männer trauen sich seltener an ältere Frauen ran. Also haben suchende Männer größere Auswahl.
„Bin ich schwul, was meinen Sie?“ fragte eine Mittdreißigerin beim Coaching in München. Sie hatte in München, der Stadt der ledigen Konzern-Managerinnen, schon so lange alleine vor sich hingelebt, dass sie den Werbeaktionen einer lesbischen Chefin nachgab. Logischerweise zunächst mit einigen nicht beglückenden Konsequenzen. Durch das Coaching hat sie erfreulicherweise einen gleich intelligenten adäquaten Mann gefunden, hat geheiratet und ist inzwischen Mutter von drei Kindern.
Wie Marine LePen und die Macrons das Problem lösen könnten
Es lernt sich wunderbar leicht am Modell! Ich glaube in der französischen Präsidentenwahl zeigen sich Rollenmodelle. Schauen Sie mal Marine LePen in Aktion an (und sei es nur via Youtube). Sie werden eine lebendige, witzige, attraktive Frau erleben: Blitzscharfer Verstand vereint sich mit weiblichem Charme und jugendlicher Vitalität. Madame Macron auf der anderen Seite hatte und hat den Mut zum viel jüngeren Mann. Dazu gehört noch mehr Chuzpe, als es braucht, sich als Mann in eine sehr viel ältere Frau zu verlieben.
Unter die Haut muss es Ihnen gehen!
Das ist mein Lebensrat für Sie: Trauen Sie sich selber, lassen Sie – insbesondere bei der so fundamental lebenswichtigen Parnersuche – die Vorschriften ihrer Kindheit hinter sich. Sie werden den richtigen Partner finden, wenn Sie auf Ihr Herz hören und auf das Zellenkribbeln ihres Körpers.
Das Maß der Dinge sind Sie
Sie werden die Liebe finden, nachdem Sie ihre Aufmerksamkeit auf sich selber gerichtet haben und dabei herausfanden, was Ihnen individuell wichtig ist, was Sie lieben, was Sie brauchen. Und schauen Sie mal hin: Was haben Sie zu geben!?! Partnerschaft ist schließlich kein Monologverhältnis, keine Tankstelle für Kinder, wo einem die Liebe völlig gratis verabreicht würde, wie ein nichtendenwollender mütterlichen Strom. Nein, im Erwachsenenleben herrscht Dialog und manchmal kracht‘s eben auch.
Alles neu macht der Mai
Und funktionieren tut Liebe am besten unter Menschen, die sich gleich sind. Liebe zwischen Menschen mit den gleichen Werten und Lebenseinstellungen hält. Da die fortpflanzungswilligen Jüngeren aber am liebsten sich zusammentun mit dem sogenannten Gegenstück, halten die Ehen nicht mehr ewig. Also gibt es für die lebens- und konflikterfahrenen Plus-Vierzigjährigen die einzigartige Chance zum Neustart mit dem und der Richtigen. Heute, wo wir länger leben, als die Vorfahren! Diese Chance sollte man nicht mit dem Singelismus vertun.
Die Kunst, sich selber zu trauen
„Wie soll ich das aber schaffen!?“ werden Sie fragen. Ganz einfach: Es beginnt mit der Willensentscheidung und mit Selbstvertrauen. Warum sollte die Welt ausgerechnet sie zur Einsamkeit verdonnern? Halten Sie fest an Ihren Träumen. Seien Sie verhandlungs- und veränderungsbereit, aber machen Sie bei den grundsätzlichen Entscheidungen keine Kompromisse.
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