Während verheiratete Vorstandschefs ihre Firmen vorsichtiger lenken, sind Singles viel aggressiver und agieren am Markt risikofreudiger, dies ergab eine Untersuchung von 1500 Börsenfirmen.

Das renommierte Wall Street Journal berichtet aktuell über eine Studie in der insgesamt 1500 Spitzenmanager und Vorstandchefs von börsennotierten US-Firmen untersucht wurden. In der Studie wollten Nikolai Roussanov (Assistenzprofessor für Finanzen an der Wharton Business School) und Pavel Savor (Assistenzprofessor für Finanzen an der Temple University) wissen, ob der private Lebensstatus eines Vorstandchefs (CEO) einen signifikanten Einfluss auf das individuelle, professionelle Verhalten bei Entscheidungen in Abhängigkeit zu der Aktienperformance haben kann.

Singles als CEOs =  höhere Volatilität der Aktien

Ein klares Ergebnis: Die Aktienperformance verheirateter CEOs ist extrem stabil, jene von Single-CEOs zeigt deutlich höhere Volatilität.

Gemessen am Firmenvermögen investieren Single-CEOs 75 Prozent mehr in Forschung & Entwicklung, sowie in Werbung und Akquisitionen, als auch in die Kapazitätserweiterung.

Die beiden Wissenschaftler erklären dies mit der Tatsache, dass Unverheiratete als Vorstandschefs eher jüngere, kleinere und schneller wachsende Unternehmen leiten. Auffällig ist auch der aggressiverer Marktzugang und mehr Risiko-Appetit bei den Singles.

Sigmund Freud, der große Psychoanalytiker hätte eine wahre Freude am Erklärungsmodell aus der Verhaltensökonomie: Solange Status, Macht, Einfluss und Geld als attraktiv auf dem Heiratmarkt gelten, solange würden Alphamänner darum ringen, deswegen: Single-CEOs sind kompetitiver eingestellt, um zu den Begehrtesten am Heiratsmarkt zu gehören. Daraus ergebe sich auch höhere Neigung zu finanziellen Risken. Die Professoren begründen diese These auch mit dem Fakt, dass der Risikohunger mit steigendem Alter geringer wird, somit hat das Alter auch einen wesentlichen Einfluß auf den Managemenstil!

Ob sich nun Aufsichtsgremien aus dieser Studie irgend welche Erkenntnisse ziehen und in Zukunft bei jungen Firmen unter starkem Wachstumszwang eher Single-CEOs bevorzugen und für ältere Firmen-Tanker eher verheiratete CEOs ans Ruder lassen um Marktturbulenzen zu umgehen darf getrost bezweifelt werden.

Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.de