Casual-Dating – also das Treffen mit anderen Menschen, welches eigentlich nur der Befriedigung dient, ist durch das Internet sicherlich bekannt geworden – aber eigentlich gab es „sowas in der Art“ eigentlich schon viel viel länger…

Im Zeitalter ohne Internet gab es auch schon Menschen die zwar keine Lust auf Beziehungen hatten, aber dennoch unverblümt auf der Suche nach einer unverbindlichen Liaison waren – oder dies sogar innerhalb einer Beziehung suchten und fanden. Der entscheidende Unterschied zwischen „damals“ und „heute“ ist schlicht und einfach die Suche an sich. Während man sich ohne Internet noch in Bars, Clubs und Discotheken aufhalten musste um den oder die zu finden die die gleichen Vorlieben teilt, bietet das Internet mit ein paar Klicks sogar schnell und übersichtlich Kontakte in verschiedenen Städten.

Sicherlich ist das Casual-Dating in der Form wie man es nun von den diversen Internet-Portalen kennt auch ein Abbild unseres Gesellschaft – denn wo es immer mehr Singles gibt, wo immer mehr Beziehungen nur am Wochenende existieren, weil unter der Woche beide Partner an unterschiedlichen Orten weit voneinander entfernt zur Arbeit gehen, existiert dennoch die Lust an der Lust.

Wenn dann noch das Internet immer und überall auf modernen Smartphones und Firmen-PC´s zur Verfügung steht, kann es schnell passieren… Sex ist ein Grundbedürfnis genauso wie Essen und Trinken.

Natürlich hat sich aber auch das konventielle Bild des Menschen in der Gesellschaft geändert. Während heutzutage Männer wie Frauen ihre Vorlieben nicht nur suchen, sondern auch in den Profilen in den Dating-Portalen angeben können, wird der Suchende genau das finden wonach er sucht – einfach, schnell, unverbindlich und ohne großen Aufwand. Den einzigen Aufwand den man heute beim Casual-Dating noch hat ist, dass die Casual-Dating-Portale einen gewissen Eintrittspreis vor den Club der erotischen Wünsche erheben, der meist von unscheinbaren GmbH´s auf der Kreditkartenabrechnung oder Kontoauszügen auftauchen.

Im Prinzip ist so ein Casual-Dating-Portal auch nichts anderes wie ein Swingerclub im Internet – allerdings mit dem Vorteil, dass man vorher bereits weiss WER drin ist, bzw. wie der- oder diejenige aussieht und welche Vorlieben gerne erfüllt werden sollten… Sicherlich ist dies auch der Vorteil zum One-Night-Stand – denn hier sieht man sich zwar – aber man weiss eigentlich nichts voneinander.

Während beim Casual-Dating der Ausgang und Ablauf dieses Dates (bei Sympathie) bereits vor dem Date feststeht, ist dies natürlich bei einer Bekanntschaft in Bar, Club und Discothek absolut unsicher – dennoch gibt es auch hier mittlerweile einen Trend der es ermöglichen soll bei einem Flirt den Ausgang des Treffens in die gewünschte Richtung lenken zu können. Ganze Foren beschäftigen sich mittlerweile mit den so genannten „Pick-Up Artisten“ – die, einfach ausgedrückt, ihr Gegenüber mit Gesten, Worten und Handlungen beeinflussen wollen damit auch hier am Ende des Treffens als Höhepunkt der Höhepunkt steht.

Diese Pick-Up-Form des Datings ist zwar auch nicht wirklich was ganz Neues, allerdings sollte man bei dieser Form immer auch daran denken, dass im Gegensatz zum Casual-Dating, das Gegenüber eben nicht die Beweggründe kennt und somit auch schnell Gefühle ins Spiel kommen können mit denen dann der Artist natürlich wissentlich spielt – dementsprechend kann natürlich das Erwachen am nächsten Morgen auch ein Erwachen mit Schrecken darstellen – zumindest für eine Person.