Ob jung oder alt: Es gibt immer mehr Singles, immer mehr Alleinerziehende und damit kleinere Haushalte, verändern das Wohnen nachhaltig.

Die traditionellen Biografien mit den Lebensstationen: Kindheit, Ausbildung, Beruf, Familie, Kinder, Pension werden mittlerweile immer mehr zu Multigrafien, denn die Menschen sind heutzutage flexibler, mobiler und vielfältiger und vielleicht auch dadurch öfters alleine – dies ist anscheinend der Preis den die Menschheit für die gesteigerte Flexibilität und Mobilität zu zahlen hat:

Es werden immer mehr Singles und dadurch natürlich neue, kleinere Wohn- und Haushaltsformen, denn die Haushaltsgrößen schrumpfen, klassische Haushaltsformen verlieren.

Gerade dies ist für Politik, Wohnbaugenossenschaften und Raumplaner eine neue Herausforderung denn die neuen neuen Wohn- und Haushaltsformen benötigen eine neue Raumordnung um die teure Zersiedelung zu stoppen und neue  Orts- und Stadtzentren zu forcieren.

Mehr Singles, mehr Alleinerziehende

In den Städten wie München gibt es bis zu 50 Prozent Singlehaushalte (in der extremen Bandbreite vom 20-jährigen Nestflüchtling über den Arbeits-Single bis zum Frust- oder Fun-Single oder den allein lebenden Über-70-Jährigen). Nicht nur der klassische Single wird in den Städten immer öfter angetroffen, auch immer mehr Alleinerziehende zieht es aufgrund der sozialen Komponenten immer mehr in Städte. Oftmals ziehen auch Pendler, mit eigentlichem Wohnort über 50km vom Arbeitsplatz alleine in die Städte und somit näher an den Schreibtisch, aber weg von ihren Familien. Oftmals sind auch durch Telearbeit, bzw. freiberufliche Tätigkeiten Wohn- und Arbeitsplatz eins.

Erste Modellbeispiele wie Singles den Wohnraum bzw. das Wohnen verändern, gibt es bereits in vielen europäischen Metropolen. In Wien etwa das Projekt „Junges Wohnen“, das erste WG-Haus mit 42 Wohngemeinschaften samt Gemeinschaftsräumen integriert in eine Wohnanlage. In Berlin existieren bereits WG’s für junge alleinerziehende Mütter: Kleinwohnungen samt Gemeinschaftsräumen für Kinderbetreuung – integriert in einer Wohnanlage, oder in Villach zwei Häuser mit 48 Wohnungen zu einem besonderen Pflegeheim, denn die Mieter können gewisse Angebote des Heimes mitnützen, leben aber in ihrer eigenen Wohnung.

Tür an Tür mit dem Partner

Auch spannend klingt das Projekt „Ich – Du – Wir“ in Wien, denn hier hat jeder sein eigenes Appartement mit eigenem Eingang, es gibt zusätzlich und zentral eine große Gemeinschaftsküche und das große gemeinschaftliche Wohnzimmer. Die derzeitigen Mieter sind auch Paare, wo jeder sein eigenes Appartement, haben will, allerdings die räumliche Nähe zum Partner – Tür an Tür zu schätzen weiß – quasi ein Zusammenleben „light“.

Sicherlich werden sich in den kommenden Jahren noch weitere Formen des Wohnens in Städten etablieren die wir bisher noch nicht kennen und sicherlich werden hierbei die Singles mit ihren Wünschen und Bedarfen einen großen Anteil an diesen Wohnkonzepten haben.

Bildquelle: Bernd Kasper / pixelio.de