Die Münchner Weißwurst ist Kult – keine andere Wurst hat so viele Fans und gleichzeitig so viele Verzehrmöglichkeiten die mehr oder weniger bei Münchnern und Bayern teilweise nicht nur ein Stirnrunzeln hervorrufen.

Es wird Zeit dass die beliebte Münchner Weißwurst eine Gebrauchsanleitung für den Verzehr bekommt:

Die Traditionalisten, also die echten Münchner die auch in München geboren sind (!) lassen beim Verzehr nur das Auszuzeln (hochdeutsch: das Aussaugen) gelten, ein Besteck wird nicht (!) benötigt, denn die Wurst wird an der Spitze leicht angebissen dann in einen süßen Hausmacher-Senf (!) getaucht, und dann wird das Fleisch mit den Schneidezähnen aus der Haut herausgequetscht und herausgesaugt.

Wer nicht zumindest in Bayern geboren ist, sollte beim Verzehr der Weißwurst immer und überall ein Besteck benutzen. Hierbei schneidet man die Weißwurst längs an, löst dann das Innere aus der Haut und ißt anschließend nur das Innere der Weißwurst mit Messer und Gabel, indem man kleine Stücke in einen süßen Hausmacher-Senf (!) taucht und dann zum Mund führt.

Abhängig von der Entfernung des Geburtsortes des Weißwurst-Essenden mit der Isarmetropole wird empfohlen den Verzehr der Weißwurst mit Messer und Gabel unter Zuhilfenahme der Kreuztechnik zu vollziehen: Dabei wird die Weißwurst erst in der Mitte quer durchgeschnitten, dann wird nacheinander jede Hälfte längs angeschnitten, das Wurstfleisch von der Haut befreit und schlußendlich werden kleine Stücke mit der Gabel zuerst in den süßen Hausmacher-Senf (!) getaucht und anschließend verzehrt.

Harry G hat in seinem aktuellen Video ein Weißwurst-How-To zusammengestellt, aber Vorsicht – Satire!

 

Für den Weißwurst-Insider noch ein paar Informationen:

Die Weißwurst wurde angeblich im Fasching (Karneval) 1857 im Münchner Gasthaus „Zum Ewigen Licht“ am Münchner Marienplatz aus der Not heraus „erfunden“. Der Überlieferung zufolge gingen dem Wirt Sepp Moser bei der Wurst-Produktion die dünnen Därme aus. Kurzerhand ließ er das Brät in dickere Därme füllen und – weil das Produkt zum Braten nun nicht mehr geeignet war – im Wasserkessel heiß machen: Das war die Geburtsstunde der Münchner Weißwurst.