Die Fernbeziehung ist irgendwie eine Mischung aus Singledasein und Beziehung – doch ist eine Fernbeziehung wirklich erstrebenswert?
Wenn man sein Singledasein beenden will und nach einem Partner für eine erfüllte Beziehung Ausschau hält passiert es immer wieder dass bei der Suche nach dem richtigen Partner vielleicht sogar ein potentieller Kandidat bzw. eine potentielle Kandidatin dabei wäre, wenn da nicht zwischen den Lebensräumen der beiden mehrere hundert Kilometer wären.
Natürlich sollte man es sich vorher überlegen ob man bereit ist eine Fernbeziehung zu führen aber oftmals schlägt das Schicksal einfach gnadenlos in Form von Amors Pfeilen zu, und man verliebt sich im Internet, beim Chatten, im Konzert oder auch durch einen heißen Urlaubsflirt noch bevor man sich im Klaren darüber ist, ob man so eine Fernbeziehung wirklich will.
Für Singles die schon lange alleine sind ist eine Fernbeziehung ideal zum Anfang!
Im Prinzip ist so eine Fernbeziehung vielleicht auch für Singles die schon lange alleine leben die einfachste Form wieder mit einer Beziehung umgehen zu können – denn obwohl sich viele Singles sehnlichst eine Beziehung wünschen, sind gerade nach etlichen Jahren des Alleinseins die Macken und Abläufe des Singles nicht gerade beziehungsfähig – zumindest am Anfang.
Wer an getrennten Orten wohnt wird aber auch nicht sofort alles stehen und liegen lassen wenn der vermeintliche Ritter auf dem weißen Pferd nach all den Jahren des Singledaseins endlich sich blicken lässt – da wird es zunächst mal darauf ankommen, dass man sich annähert, den anderen besser kennenlernt und die wenige Zeit die man miteinander verbringt dann auch sinnvoll nutzt und die Beziehung festigt.
Erst wenn eine feste und krisensichere Beziehung entstanden ist, kann man den Schritt wagen und über einen gemeinsamen Wohnort mit all den direkt daran gekoppelten Dingen wie Jobsuche etc. nachdenken.
Generell lässt sich sagen, dass es Menschen die sich als Single mit weit getrennten Wohnorten kennengelernt haben sich in einer Fernbeziehung leichter tun, wie Pärchen die bereits zusammen wohnen und plötzlich aufgrund der Karriere oder anderen Lebensereignissen an zwei getrennten Wohnorten leben müssen und ihre Beziehung aufrecht erhalten wollen.
Fragt man Menschen in Fernbeziehungen nach dem Schlüssel des Erfolgs dieser räumlichen Distanz, erfährt man schnell dass mit an oberster Stelle immer wieder das Thema Vertrauen genannt wird. Eifersüchteleien, Kontrollanrufe, und ständige SMS mit Fragen wie „Wo bist du? Mit wem bist du unterwegs? Was machst du? Warum hast du mich noch nicht angerufen? schaden jeder Beziehung, und einer Fernbeziehung umso mehr, denn eine Fernbeziehung lebt von gegenseitigem Vertrauen, denn der Alltag geht weiter und mit ihm auch die vollkommen normalen Dinge die in einer Partnerschaft im Zusammenleben vollkommen normal sind und eigentlich keine besondere Aufmerksamkeit benötigen – wieso also in der Fernbeziehung?
Nähe und Intimität gehört zu jeder Beziehung, und um diese Nähe aufzubauen und auch über hunderte von Kilometern zu leben sollte man unbedingt gewisse Rituale schaffen um am Leben des anderen teilhaben zu können.
Tägliche Telefonate um Neuigkeiten auszutauschen und gemeinsame Dinge zu besprechen gehören hier genauso dazu wie Intimität. Der Wunsch nach dem Ausleben der Sexualität ist tief in unseren Genen verankert – somit ist es auch nicht verwunderlich dass dies in einer Fernbeziehung oftmals zu kurz kommt.
Viele Paare in Fernbeziehungen „behelfen“ sich mit Telefonsex bzw. Dirty Talk am Telefon – also dem Ausleben von Phantasien am Telefon – das ist nicht weiter „anrüchig“ oder „schlimm“ wenn es beide wollen und in einer Partnerschaft – auch über die Distanz hat das Thema Sex sowie einen anderen Stellenwert als bei den üblichen Anbietern wie telefonsex.de die uns allabendlich auf den privaten Fernsehsendern irgendwelche Versprechungen ins Wohnzimmer stöhnen.
Natürlich sollte man sich auf die gemeinsamen Stunden die meistens am Wochenende stattfinden freuen, denn so hat man ein Ziel unter der Woche – aber wer deswegen meint das Wochenende minutiös durchtakten zu müssen liegt falsch, denn genau wie in einer „normalen“ Beziehung sollte auch in der Fernbeziehung die Erwartung an die gemeinsamen Stunden nicht in den Himmel wachsen. Ab und zu was gemeinsames zu unternehmen und zu erleben ist toll und schön, aber auch ein gemeinsamer Couchabend kann durchaus seinen Reiz haben.
Kompromissbereitschaft ist für eine Partnerschaft sehr wichtig. Auch in der Psychologie ist diese Bereitschaft Kompromisse einzugehen ein wichtiger Erfolgsfaktor im menschlichen Miteinander, und somit ist dies sicherlich gerade in einer Fernbeziehung notwendig, denn wenn man unter der Woche sein Leben alleine bestreitet ist am Wochenende „plötzlich“ ein Partner da, der nicht nur mitgestalten, sondern auch mitbestimmen will – sei es beim Fernsehprogramm, bei der Einladung von Freunden zu Grillabenden oder dem Championsleague oder Fussball-Weltmeisterschafts-Finale. Natürlich ist des doof wenn man sich tagelang nicht sieht und dann der Partner den Besuch bei Tante Hilda ablehnt weil Fussball im Fernsehen kommt, aber vielleicht gibt es für Tante Hilda ja noch einen anderen Tag und man kann ja das Fussballspiel auch bei in einen tollen Zweisamkeits-Event „verpacken“.
Gemeinsame Ziele zu planen ist für viele Fernbeziehungen wie eine Lebensader für die es sich lohnt die Beziehung zu führen. Egal ob Silvester, der Sommerurlaub oder der gemeinsame Besuch der Wiesn oder der Almrauschparty in Kitzbühel – nur wer gemeinsame Ziele und Unternehmungen langfristig plant hat die Chance über die langfristigen Ziele auch am Projekt der gemeinsamen Zukunft zu arbeiten – denn neben der Vorfreude schweißen so gemeinsame Ziele auch ungemein zusammen und machen Lust auf mehr.
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