Der Mann ist betagt und reich, seine Partnerin schön und jung. Aber was ist wirklich dran an dem Klischee der Trophäen-Frauen? Eine neue Studie räumt auf!

Schon der griechische Komödiendichter Aristophanes stellte im 5. Jahrhundert vor Christus fest: „Alte Männer sind hässlich, schrumpelig, armselig, karg und zahnlos. Einige haben jedoch so viel Freude am Leben, dass sie ihre grauen Haare färben und miftgiftlosen Frauen Heiratsanträge machen.“ – das Phänomen ist also weit älter und absolut kein Trend der Neuzeit.

Während Wissenschaftler den strategischen Handel von jung gegen reich „Beauty Status Exchange“ nennen, ist natürlich in der Klatschpresse, in Songtexten und der kollektiven Vorstellung vom Kampf der Geschlechter das Bild des „trophy wifes“ allgegenwärtig.

Erfolgreiche Männer haben häufiger schöne Frauen

Sehr viele Studien kamen allesamt stets zu dem gleichen Ergebnis: erfolgreiche Männer haben häufiger schöne Frauen. Was aber bei all den Studien übersehen wurde ist die Tatsache dass viele der erfolgreichen Männer ebenfalls gut aussahen und dass viele der gut aussehenden Frauen ebenfalls erfolgreich waren.

Witzigerweise gibt es immer noch viele Männer, die behaupten, dass ihnen das Einkommen von Frauen egal sei, und Frauen die sagen, dass ihnen das Aussehen von Männern nicht so wichtig ist – wenn man dann diesen Frauen einen hässlichen Mann vorsetzt oder dem Mann eine Frau ohne Beruf und ohne Einkommen, finden sie das auf einmal nicht mehr wirklich attraktiv und sich vom anderen Geschlecht angezogen.

Mein Haus, mein Auto, meine Yacht, meine Frau

Während im 16. Jahrhundert auf Gemälden wie „Das ungleiche Paar“ von Lucas Cranach dem Älteren ein Greis mit stierem Blick einer rothaarigen Schönheit einen Ring auf den zarten Finger schiebt und die Aussage hinter dieser Darstellung eines solch ungebührlichen Verbindung die Männer warnen sollte, sich nicht der Lächerlichkeit preiszugeben, übernehmen heute Film- und Klatschmagazine den Blick auf prominente Paarbeziehungen in jeder Lebenslage und oftmals wird die Frau an der Seite eines erfolgreichen und oftmals auch älteren Mannes auch eher als Blendwerk, als Beiwerk und als „Trophy Wife“ und „Gold Digger“ bezeichnet – Frei nach dem Motto: Mein Haus, mein Auto, meine Yacht, meine Frau.

Der Mann – gerne auch als „Sugar Daddy“ bezeichnet, reich älter und mächtig, verbindet sich mit einer jungen Frau, die neben ihrem Alter lediglich den Vorzug ihre Schönheit in die Waagschale werfen kann. Der Mann erhält eine Art öffentliches Grüß- und Winkmannequin sowie private Dienstleitungen, für die Altersgenossen einschlägige Etablissements aufsuchen müssten.

Die Frau erhält vor allem finanzielle Sicherheit, wenn sie Glück hat, auch über das Ende der Beziehung hinaus. Diese Konstellation wirkt natürlich umso greller, je mehr Geld im Spiel ist, und wird von der Yellow-Press entsprechend aufbereitet.

3000 Interviews seit dem Jahr 1994

In einer Studie wurden Langzeitinterviews von 3000 Studenten seit 1994 in Hinblick auf ihre romantischen Beziehungen untersucht, und so wurde so gut wie jedes Parameter einer Beziehung abgeglichen.

Interessanterweise waren sich die meisten Paare verblüffend ähnlich, sogar was Äußerlichkeiten wie Körpergewicht, Größe und Körperform anging, auch die politische und religiöse Einstellungen deckte sich in der Regel, aber am meisten stimmen Paare in ihrer Erziehung, ihrer Kultur und ihrem Lifestyle überein. Im Folgenden ergaben sich daraus ähnliche Jobs und zumindest im Moment des Kennenlernens, ähnliche Einkommen.

Demnach ist der soziale Aufstieg allein über Heirat kaum möglich, einfacher ist es allerdings den Aufstieg zu schaffen indem man eine bessere Ausbildung absolviert als die Eltern und sich darüber einen besser ausgebildeten und somit potenziell erfolgreichen Partner sucht.“

Die neue Egalität scheint sich auch bei den Stars durchzusetzen, denn die Wahl eines passenden Partners verleiht sowohl Männern als auch Frauen zusätzlichen Glanz.

Jay Z und Beyoncé sind die Personifizierung dieser Entwicklung und Angelina Jolie und Brad Pitt die Vorreiter. Frauen wie Victoria Beckham oder Shakira haben es geschafft, die Rolle der Spielergattin zu überwinden und teilweise komplett umzudefinieren.

Beide trafen ihre Ehemänner allerdings bereits als Popstars und nicht als mittellose Schönheit. Das Trophy Wife des 21. Jahrhunderts definiert sich neu: Sie ist die ultimative Überfliegerin, mit einer herausragenden Persönlichkeit, die alles in ihrem Leben richtig machen möchte und ständig daran arbeitet, dass es auch wirklich passiert. Sie haben die beste Ausbildung genossen, oftmals sehr angesehene Berufe, mehrere Kinder, und einen glamourösen Freundeskreis. Es leuchtet ein, dass diese modernen Frauen eher keine Sozialtrottel mit dicker Brieftasche an ihrer Seite akzeptieren.

Interessant ist die Doppelmoral der Männer beim Altern, denn je älter Männer werden und je öfter sie heiraten, desto stärker orientieren sie sich altersmäßig nach unten.

Da junge Frauen immer öfter gut ausgebildet sind, werden Ehefrauen demnach also nicht mehr für ein schönes, dummes Ding verlassen, sondern für eine jüngere und mindestens ebenso kluge Frau.